Samstag, 28. September 2013

Besuch der Kyoto Universität

Bericht über Donnerstag, 18.07.2013

Das Semester neigte sich nun wirklich dem Ende zu. Morgen war der letzte Schultag und die Abschlusszeremonie, heute schrieben wir den letzten Test, dessen Ergebnis ich wohl nie erfahren werde. Von der Universität hatten alle Austauschstudenten so einen Pass bekommen, mit dem sie in viele Museen, Parks und sonstige Sehenswürdigkeiten (z. B. das Nijo Schloss) kostenlosen Eintritt bekamen. Bevor ich diesen Pass morgen abgeben musste, wollte ich ihn noch ein letztes Mal nutzen. Ich ging in das Naturkundemuseum der Kyoto Universität. Leider hatte keiner Interesse, mit mir mitzukommen.

Startpunkt vom I-House

Auf dem Weg dorthin wollte ich Tickets für das Ghibli-Museum in Tokyo kaufen, das sich um das Werk des Animefilmstudios dreht. Man kann die Tickets nur vorher an Automaten kaufen, nicht vor Ort. Mein Wunschtermin lag in einem Monat, wenn meine Familie nach Japan kommt. Doch in dem gesamten Zeitraum, in dem wir in Tokyo sind, war schon alles ausverkauft! Auf das Ghibli-Museum hatte ich mich schon in Deutschland vor meiner Abreise gefreut und nun konnte ich nicht hin... :-(

Beim Ghibli-Museum wartet Totoro auf dich am Eingang!

Ich war ziemlich traurig an dem Tag und zur Aufmunterung hab ich mir handgefertigte Mochi von einem sehr bekannten Süßigkeitenhersteller gegönnt und mich an den Kamogawa-Fluss gesetzt. Die "Reismehlküchlein mit süßen roten Bohnen" waren weicher und weniger süß als die aus dem Supermarkt, mit ganzen Bohnen und viel größer. Allerdings auch mehliger. Mir persönlich schmeckt die süßere (und preiswertere) Variante aus dem Supermarkt besser. ;-)

Idylle am Kamogawa - mit Mochi

Zurück zum Thema: Die Kyoto Universität ist die zweitälteste Universität in Japan, gegründet 1897. Die staatliche Universität steht in vielen Rankings ganz weit oben und hat ein hohes Ansehen. (Meine Ritsumeikan Universität ist eine private Universität, hat aber auch einen guten Ruf).
Als ich den Campus betrat, fiel mir eins sofort auf: überall standen Fahrräder! Am Rand jedes Weges überall auf dem Campus. Bei uns gab es ja die extra Fahrradparkplätze außerhalb der Uni, damit es auf dem Gelände schön ordentlich aussieht. Aber hier war alles vollgestellt. Ansonsten gab es sehr hübsche Gebäude der Kyoto Universität.


Die Kyoto Universität

Das Museum war eher beschaulich und ich war die einzige Besucherin dort. Es gab ein paar Fossilien und Schädel, Insekten in Schaukästen, ausgestopfte Tiere und mitten im Raum einen künstlichen Baum. Es war alles ganz nett gemacht, aber empfehlen kann ich das Museum nicht.



Liebe Grüße
eure Tina-chan

Mittwoch, 25. September 2013

Das Nijo Schloss

Nach längerer Zeit mal wieder ein Blog-Eintrag. Ich bin wirklich faul geworden. Und das, worüber ich heute schreibe, ist schon über 2 Monate her *schäm*

Bericht über Sonntag, 14.07.2013

Das Wochenende war mal wieder sehr verregnet, aber etwas wollte ich schon unternehmen. Als am Sonntag dann mal kurz die Sonne schien, bin ich losgegangen zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Kyoto, dem Nijo Schloss. Dort war ich zwar schon im April, als im Schlosspark die Kirschblüten erleuchtet wurden, aber im Schloss selbst war ich noch nicht.


Eingangstor
Schützender Graben

Das Nijo Schloss ist kein Schloss, wie wir Europäer uns das vorstellen, sondern eher ein riesiges japanisches Haus. Es wurde 1603 als Residenz für den Shogun Tokugawa Ieyasu gebaut. Das Schloss wird umringt von einer Mauer und einem Wassergraben. Außerdem gibt es einen großen Garten mit Kirschbäumen, Teichen und Teehäusern. Seit 1994 zählt es zum UNESCO Weltkulturerbe.


Teich mit Steinen
Teehaus
Verzierte Decken im Schloss

Es war in der Tat sehr beeindruckend, wie groß das ganze Gelände und das Schloss ist. Vor dem Betreten musste man sich wie üblich die Schuhe ausziehen und dann ging es ganz ordentlich in einer Reihe auf dem Holzboden entlang. Die richtigen Räume waren natürlich mit Tatami-Matten ausgelegt, aber die darf man nicht betreten. Überall an den Wänden waren Wandmalereien von Landschaften, Vögeln, Löwen und anderen Tieren (fotografieren war leider nicht erlaubt). In der Empfangshalle des Shoguns wurde übrigens eine Szene von "Inception" gedreht!

die Empfangshalle
... in "Inception"

Gerade als ich durch den Garten laufen wollte, fing es an laut zu donnern und zu blitzen. Die Sonne schien aber noch. Nach 10 min fing es dann aber doch an zu regnen und alle sind schnell zu einem kleinen Unterstellhäuschen gerannt. Ich hatte zum Glück mein Regencape und Schirm dabei und konnte meinen Weg fortsetzen. Der Regen wurde aber doch zu stark, sodass ich mich eine Weile im Souvenirladen aufgehalten habe. 

Ein Unwetter braut sich zusammen

Als wieder schönes Wetter war, bin ich mit dem Fahrrad weiter gefahren in die Innenstadt. Auf dem Weg habe ich einen hübschen Tempel (Rokkakudo Tempel) entdeckt, den ich mir noch angesehen habe. Da war so einiges zusammengewürfelt. Ein buddhistischer Tempel, eine kleine chinesische Pagode, viele Buddhafiguren und das alles umsäumt von modernen Hochhäusern.

Tempel zwischen Hochhäusern


In der Innenstadt bin ich noch durch ein paar Läden gebummelt und war mal wieder von der Dekorationsliebe der Japaner erstaunt. Dann war ich in meinem Traumladen: Ein Stoff- und Bastelladen. xD Bei den Stoffen gab es sooo viele tolle Muster und eine riesige Auswahl. Natürlich gab es auch diese japanischen Stoffe, aber die waren schon teuer. Es gab auch alle möglichen Knöpfe, Perlen, Bänder, Borten und was weiß ich. Ein paar Meter Stoff musste ich mir einfach kaufen, auch wenn ich noch gar nicht weiß, was ich daraus nähen will. ^^''

Der Laden, um den es im Manga "DiGi Charat" geht
Museum of Kyoto

Zum Abendbrot ging es in den 8. Stock eines Kaufhauses in ein Restaurant mit traditionellen japanischen Speisen - das wollte ich mir schon länger gönnen. Die Aussicht war super und das bestellte Essen sah genauso aus wie die Plastikvariante im Schaufenster. Es gab ein Set aus Udon-Nudelsuppe mit Tempura (frittiertem Fisch und Gemüse), noch einer dickflüssigeren Suppe mit Ei, Hühnchen und Bohnen, Sushi und als Nachtisch Dangobällchen mit klebriger Soße. Es war wirklich super lecker und nach der Hälfte war ich schon satt. Endlich mal richtiges japanisches Essen! :-D

Das Marui-Kaufhaus an Kyotos belebtester Kreuzung
die Aussicht
Das Set "Kikyo" in Plastik und echt

Ich hoffe, dass ihr noch meinen Blog lest, auch wenn ich wieder da bin. Ich werde mir Mühe geben, den Rest nicht mit so langen Abständen zu veröffentlichen.

Mata ne!
Eure der Weisheit entzogene Tina-chan :´-(

Montag, 16. September 2013

"Wie im Manga" - Gion Fest Teil 2

Hier kommen die versprochenen Fotos vom Abend des Gion Festes. Wir (vom Wohnheim) hatten uns mit ein paar anderen Leuten verabredet, aber bei all dem Getümmel war es sehr schwer, sich zu finden. Auch als wir uns endlich gefunden hatten, war es nicht leicht, mit einer größeren Gruppe durch das Fest zu laufen. Letztendlich haben sich Tenten und ich uns von der Gruppe abgesetzt und sind alleine in Ruhe durch die Gässchen gelaufen und haben uns die Stände und Umzugswagen angeguckt.

Auf zum Fest im Yukata

Die Aufgabe des Polizisten mit dem Laserschwert versteh ich nicht so ganz...

Leuchtende Laternen und rote Schirme
Die Musiker spielen wieder das Gion-Lied




Miniaturen von den Umzugswagen
Tenten versucht sich an einem Spiel



Gekühlte Gurken und Tomaten am Spieß
Spiegeleier, Okonomiyaki, Yakitori und Schokobanane

Megan hat kleine Schildkröten gefangen!
Man beachte die große Heuschrecke auf dem Wagen - früher eine große Plage
Niedliche Bärchen und Masken
Traditioneller Schirm



Das Gion-Fest gehört für mich zu einem der schönsten Erlebnisse in Japan. Zum einen, weil ich zum ersten Mal einen Yukata trug und zum anderen, weil vieles, was ich in den Mangas bzw. Animes gesehen habe, sich als Realität herausgestellt hat. ;-) Und auch all die ausgelassenen Japaner zu sehen, war mal interessant.

Donnerstag, 12. September 2013

Überall Lampions - Gion Fest Teil 1

Wie schon berichtet, findet in Kyoto den ganzen Juli über das Gion Fest statt. Höhepunkt ist am 17. Juli eine Parade von sehr alten und traditionell geschmückten Festwagen. Diese Festwagen kann man sich an den drei Abenden davor in den kleinen Gassen von Kyoto angucken und zum Teil auch betreten. Zu diesem Anlass werden die Wagen mit traditionellen Papierlaternen geschmückt, was besonders abends für eine tolle Stimmung sorgt. Insgesamt sind es über 30 Umzugswagen und keiner sieht gleich aus. Für den Teil des Festes wird das ganze Viertel gesperrt für Autos und neben den Wagen gibt es noch zahlreiche Buden zu bestaunen. Die meisten verkaufen Essen (z.B. Hühnchen am Spieß, gebratene Nudeln, kleine Gurken am Spieß, Okonomiyaki und allerlei Süßes), aber es gibt auch Stände mit Spielzeug, Flipperautomaten und welche, wo man sich kleine Goldfische fangen kann. Das Fest lockt immer zahlreiche Besucher an, die dann auch passend zum japanischen Sommerfest einen Yukata tragen und in Holzsandalen rumlaufen. Kurz und gut: Ich kam mir vor wie im Manga!

Da ich so viele tolle Fotos gemacht habe und die alle für einen Blog-Eintrag zu viel sind (bzw. ich noch nicht mit allen durch bin xD), gibt es jetzt erst mal nur die Fotos im Hellen:

Sehr viele Menschen wollen zum Gion-Fest
Ein geschmückter Festwagen mit Musikern versperrt die Straße
Die Musiker spielen ein spezielles Gion-Lied mit Flöten, Trommeln und Glocken
Traditionell bemalte Stoffstreifen schmücken auch die Wagen
Über die kleine Brücke können Besucher die Festwagen betreten
Kinder versuchen mit Papierkellen kleine Goldfische zu fangen
Ein Mädchen im Yukata (natürlich rosa und mit Herzen)
Gegrillter Fisch - war ganz ok
Überall Lampions :-)

Langsam wurde es dunkel und all die Lampions leuchteten in den Straßen - wunderschön! Natürlich lockte dies noch mehr Leute an. Mehr Fotos von den erleuchteten Festwagen, mir im Yukata und von den Buden gibt es im nächsten Blog-Eintrag. :-)




Eure Tina-chan