Mittwoch, 4. September 2013

Alle im Yukata

Das Gion Fest in Kyoto war voll im Gange und welches Ereignis eignet sich besser zum Tragen eines Yukatas als ein japanisches Sommerfest? :-)

Ruffy, Nami und Co im Yukata
Für alle, die es noch nicht wissen: Ein Yukata ist ein traditionelles japanisches Kleidungsstück aus Baumwolle. Er ist eine alltäglichere und einfacher zu tragende Variante des Kimonos. In Japan wird ein Yukata oft zu Sommerfesten, aber auch in japanischen Hotels nach dem Baden getragen. Manche (besonders ältere Menschen) benutzen ihn auch als Schlafanzug.
Für Frauen gibt es Yukatas in allen möglichen Farben und meistens sind sie mit Blumen verziert. Die Männer tragen eher Yukatas in gedeckteren Farben wie dunkelblau oder grau mit nicht ganz so auffälligen Mustern. Gehalten wird der Yukata durch einen breiten Stoffgürtel, den Obi, der sehr straff um die Taille gebunden wird.


Meinen Yukata hatte ich ja schon im Mai gekauft, aber leider bisher noch keine Möglichkeit gehabt ihn anzuziehen. Außerdem bekam ich es trotz diverser Youtube-Anleitungsvideos nicht hin, den Gürtel hübsch zu einer Schleife zu binden. Da kam es mir gerade recht, dass die Hausmanagerin zum Gion Fest allen angeboten hatte, beim Anziehen des Yukatas zu helfen.

Mit Megan, Tenten und noch ein paar anderen Mädchen aus dem Wohnheim versammelten wir uns im japanischen Zimmer neben dem Aufenthaltsraum. Die Hausmanagerin war schon bereit und hatte selber noch ein paar Yukatas für die, die keinen eigenen hatten. Und jede Menge Zubehör... ich wusste gar nicht, dass man so viel braucht, um einen Yukata zu tragen! Neben Yukata selbst und dem Obi, gibt es noch dünnere Stoffbänder, die alles festhalten sollen; Polsterkissen, die eine gerade Linie schaffen sollen und harte Plastikbinden, die unter den Obi kommen und ihn stärken sollen.

Yukata und Zubehör

Hausmanagerin Yoshida (Bildmitte)

Meine Hoffnung starb schnell, dass ich mir den Yukata leicht selbst anziehen kann. Die Hausmanagerin brauchte mind. 30 min pro Person und es sah ziemlich kompliziert aus. Sie meinte aber, dass es ganz einfach sei, wenn man es einmal raus habe. Na mal sehen...

Unter dem Yukata trug ich eine kurze Sporthose und ein enges Top. (Ich weiß nicht, ob die japanischen Mädchen dass auch so machen.) Darüber kommt der Yukata, die linke Seite über die rechte gelegt. Wichtig ist auch, dass er im Nacken nicht zu eng anliegt, sodass man ein bisschen Hals sehen kann. Dass soll in den Augen der Japaner erotisch sein. Bei mir musste unter dem Yukata um die Taille noch ein Handtuch gewickelt werden, damit man keine Kurven mehr sehen kann. Über dem Yukata kam dann noch eine harte Plastikbinde um die Taille, damit auch alles schön gerade ist. Das Handtuch, der Yukata und die Plastikbinde wurden jeweils von Stoffbändern gehalten. Dann kam erst die eigentliche Arbeit: der Obigürtel. Er ist ca. 3 m lang und 30 cm breit. Er wird zweimal um den Körper gewickelt bis er dann im Rücken zu einer Schleife gebunden wird. Es gibt natürliche verschiedene Bindearten und bei älteren Frauen muss es auch keine Schleife sein. Manchmal werden noch bunte Tücher eingebunden, vor allem bei jungen Mädchen. Wir hatten aber keine Tücher. Ich habe mich sehr gefreut, endlich meinen Yukata zu tragen! Allerdings war er mir doch ein bisschen zu rosa...
Es war wirklich sehr interessant, bei den anderen zuzuschauen, aber ich habe mir nicht gemerkt, wie man das macht. Auch die Jungs vom Wohnheim haben einen Yukata angezogen.

Und so sahen die Ergebnisse aus:

Tina im Yukata
Obischleife und Geta-Sandalen
Maria, Tenten und ich

Die Mädchen vorm I-House

Die Männer im Zug auf dem Weg zum Fest

Top und Sporthose drunter
Erst ein dünnes Band, dann eine harte Plastikbinde unter die Brust

Binden des Obis

Das fertige Ergebnis!

Sitzen ist nur so möglich

Yukatas gibt es natürlich nicht nur für Menschen....

Perfekt angezogen ging es dann am Abend zum Gion Fest in Kyoto... aber das ist eine andere Geschichte ;-)

4 Kommentare:

  1. Also wenn ich das mal so sagen darf: Du hast ganz reizend, geradezu herzallerliebst ausgesehen, Tina :). Aber die Jungs im Bus sahen echt weniger glücklich aus, und was sich Hundi wohl dachte, werden wir nie erfahren... LG, Annett

    AntwortenLöschen
  2. one piece ...
    weiter wichtiges gibt es doch nicht im artikel oder ;)

    btw schön das du wieder im lande bist

    liebe grüße

    alex

    AntwortenLöschen
  3. Der Yukata ist toll!
    Aber das ist kein Normaler Obiknoten, oder?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke! :)
      Das kann ich nicht sagen, da auch auch nicht wirklich weiß, was ein "normaler Obiknoten" ist. Aber es ist auf jeden Fall nicht die einfachste Variante, selbst hab ich den Knoten nicht hinbekommen. :(

      Löschen