Hiroshimas Friedenspark und Gedenkmuseum
Bericht über Sonntag, 26.05.2013
„Als am 6. August 1945 um 8.15 Uhr die
Atombombe auf Hiroshima fiel, wurde aus einem der belebtesten Wohn- und
Geschäftsviertel im Zentrum der Stadt, mit einem Schlag ein leeres, verwüstetes
Feld. 80 000 Menschen starben sofort beim Einschlag der Bombe, weitere 60 000
in nur wenigen Wochen nach dem Angriff. Im Laufe der Zeit sterben bis zum
heutigen Tag noch weitere Menschen an den Folgeschäden.“
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Schild auf deutsch |
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ehemalige japanische Industrie- und Handelskammer |
An unserem zweiten und letzten Tag in Hiroshima haben wir
uns den Friedenspark und das Gedenkmuseum vorgenommen. Es war ziemlich heiß und so haben wir uns nur
kurz draußen im Park ein paar Denkmäler angeguckt.
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Blick auf den Friedenspark aus dem Museum |
Eines ist den verstorbenen
Kindern gewidmet. Auf der Spitze der eiförmigen Skulptur steht die Figur eines
Mädchens mit einem Origami-Kranich. Vorbild war die Geschichte des japanischen
Mädchens Sadako, die aufgrund der Strahlung an Leukämie erkrankt ist. In Japan
heißt es, wenn man 1000 Papierkraniche faltet, so habe man einen Wunsch frei.
Der Kranich ist das Symbol für Gesundheit und Glück. Doch leider starb Sadako
vorher und schaffte nur 644 Kraniche. Um
das Denkmal herum sind deswegen ganz viele Boxen mit Papierkranichen, die
Schulklassen aus ganz Japan hierherbringen. Sie sollen die restlichen
Papierkraniche für Sadako symbolisieren.
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Denkmal für die Kinder |
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Alles aus Papierkranichen |
Natürlich bin ich auch zur Friedensglocke gegangen und habe
sie geläutet. Das darf hier jeder Besucher frei tun und so seinen Wunsch nach
Weltfrieden zum Ausdruck bringen. Errichtet wurde sie 1964 und die Oberfläche der
Glocke zeigt die Worte „Die Welt ist eins“, sowie das Relief einer Welt ohne
Grenzen. Im Berliner Volkspark steht ja auch eine Friedensglocke (seit 1988),
diese hat die Inschrift „Weltfrieden“ auf Deutsch und Japanisch.
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Friedensglocke in Hiroshima |
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Friedensglocke in Berlin |
Vor dem modernen kastenförmigen Museumsgebäude befindet sich
eine seit 1964 ewig brennende Flamme. Erst wenn es auf der Welt keine
Atombomben mehr gibt, soll sie erlöschen. Wird also leider noch etwas dauern…
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Ewige Flamme und Atombombenkuppel |
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Schlichte Architektur - ewige Flamme, Kenotaph, Gedenkmuseum |
Dahinter befindet sich das sogenannte Kenotaph, ein sattelförmiges
leeres Steingrab mit der Inschrift „Ruhet in Frieden. Denn dieser Fehler soll
sich nicht wiederholen.“ Die Form hat
den Hintergrund, den verstorbenen Seelen mit diesem Bogen ein Obdach zu bieten.
Jedes Jahr am 6. August findet hier die Gedenkzeremonie für die Opfer statt.
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Blumen für die Opfer |
Im kühlen Museum war es leider sehr voll, sodass man sich
nicht in Ruhe alles angucken konnte. An manche Texttafeln bin ich gar nicht
erst rangekommen, so viele Menschen standen davor. In dem Museum befinden sich
viele Stadtmodelle von Hiroshima, viele Exponate, an denen man die Zerstörung sehen
kann (verbeulte Glasflaschen, Kleidungsfetzen…) und auch einige Fernseher mit
Videos unterlegt mit trauriger, dramatischer Musik. Zuerst wurde der
geschichtliche Hintergrund geklärt (Warum Hiroshima?) und dann die einzelnen
Phasen der Zerstörung (Explosion, Druckwelle, schwarzer Regen, Brand). Danach
ging es um den Wiederaufbau, Folgeerkrankungen, den weltweiten Protest gegen
Atombomben und ein bisschen über die heutige Situation. Über die physikalische
Wirkungsweise der Atombombe gab es nur eine Minitexttafel, aber darum ging es
ja nicht in diesem Museum. Am Ende konnte man noch eine Petition gegen
Atombomben unterschreiben.
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Viele Besucher drängeln sich um die Tafeln |
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Uhr, die zu dem Zeitpunkt der Explosion stehen geblieben ist |
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Verschiedene Exponate - auch zum Anfassen |
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Modell der Kuppel |
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Modell von Hiroshima mit Epizentrum der Explosion |
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Fotografien der Pilzwolke |
Wir hatten beide nicht viel gefrühstückt, und so hatte ich
etwas Angst, dass mir im Museum schlecht wird. Aber da so viele Leute da waren,
sind wir ein bisschen schneller durchgegangen und die Bilder mit den Kranken
haben wir übersprungen. Wurde ich ja in der Schule schon genug mit gequält…
Insgesamt weiß ich nicht, was ich von dem Museum halten
soll. Wenn man in Hiroshima ist, muss man natürlich da reingehen und der Eintritt
kostet auch nur 50 Yen. Es ist ziemlich düster da drin (passend zum Thema) und
wenn man danach in den strahlenden Sonnenschein kommt, fühlt man sich
schon etwas komisch. Ich habe auch
kleine Kinder in dem Museum gesehen und mich gefragt, ob die das überhaupt
verstehen… (hoffentlich nicht.) Von Tenten habe ich auch erfahren, dass sie in
China in der Schule eigentlich nicht so viel über Hiroshima gelernt haben und
von einer aus Amerika, dass ihnen immer beigebracht wurde, dass es einen guten
Grund gab, die Bombe abzuwerfen. So ist das mit der Geschichte, aus jedem
Standpunkt sieht sie etwas anders aus…
Nach dem Peace Memorial Museum haben wir dann erstmal ordentlich
gefrühstückt.
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Handgemachte Onigiri, frittierte Hähnchenstreifen und ein Doubleberryshake |
Fortsetzung folgt.... in nicht allzu kurzer Zeit :-)
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