Freitag, 2. August 2013

Ausflug nach Kobe

Bericht über Samstag, 06.07.2013

An diesem Tag ging es in die Stadt Kobe mit Kuba aus New York und Enshin aus China - diesmal auch pünktlich ;-).
Kobe ist eine Hafenstadt, die ca. 2 h mit dem Zug von Kyoto entfernt ist. Da es eine der ersten Städte war, die nach der Öffnung Japans Handel mit anderen Ländern betrieben hat, leben in Kobe viele Menschen aus aller Welt und es gibt viele internationale Restaurants etc. Bekannt geworden ist die Stadt auch durch das große Erdbeben von 1995, das fast die gesamte Stadt zerstört hat. Deswegen stehen viele moderne Gebäude in Kobe.

Hafen von Kobe
Blick auf die Stadt vom europäischen Viertel aus


Zuerst ging es zum zweiten Frühstück in Kobes Chinatown. Chinesische Tore bilden den Eingang und in der Mitte befindet sich ein kleiner Platz mit einem chinesischem Pavillon und vielen gelben Laternen. Chinatown an sich ist eigentlich nur eine Straße von vielleicht 500 m, aber da es in ganz Japan nur 3 Chinatowns gibt, wird es touristisch ziemlich angepriesen. Die Essstände verkaufen allerdings auch alle das gleiche zum gleichen Preis und die Souvenirläden nur kitschige Pandasachen. Immerhin hat Enshin bestätigt, dass unsere gekauften Teigtaschen und in Blätter eingewickelter Klebreis mit Fleisch wie in China schmecken.

Chinesisches Tor, Pavillon und Laternen
Klebreis, Kakemochi (das mit den Algen) und Manjuu
Die Vögel konnte man essen!

Danach sind wir zum Hafen gelaufen. Es war sehr praktisch, jemanden mit Smartphone dabei zu haben, der mal schnell auf die Karte gucken und recherchieren kann, was es noch anzugucken gibt. Am Hafen befindet sich der Meriken-Park, in dem sich der Kobe-Tower, das Maritim Museum und ein kleiner Erdbeben-Gedenkpark befinden. Die umliegenden Gebäude sahen wirklich sehr interessant aus: der Hauptbahnhof wie eine Burg, ein Hotel wie ein großes Schiff und das Maritim-Museum mit seinen weißen Metallstreben wie ein Schiff mit vielen Segeln.

Kobetower, Maritimmuseum, Hotel und Bahnhof

Erdbeben Gedenkpark

Kobe ist auch bekannt für seine Sakebrauereien und wir wollten eigentlich in das Sakemuseum (mit kostenloser Verkostung ;-) ), aber es war etwas weiter weg und hatte nur bis um 16 Uhr auf.  Also sind wir als nächstes zum Daibutsu von Kobe, einer großen Buddha-Statue gegangen. In ganz Japan gibt es drei große Daibutsu: in Kobe, in Nara und in Kamakura. Und ich werde wahrscheinlich alle zu Gesicht bekommen. Jedenfalls war der große Buddha in Kobe nicht ganz so groß, nur 11 m, und stand abseits des Zentrums mitten im Wohngebiet.

Der Daibutsu von Kobe
Wandmalerei
Rote-Bohnen-Eis
Ein Japaner hat uns vorgemacht, wie man dieses Ritual durchführt

Als letzte Station ging es ins europäische Viertel der Stadt, nördlich in den Bergen gelegen. Wie gesagt kamen viele Menschen aus anderen Ländern nach Kobe, um Handel zu treiben. Heute dienen ihre Villen im Baustil ihres Landes als Museen. Das erste Museumshaus, genannt Wetterhahn-Villa wegen des Wetterhahns auf dem Dach, war zufällig von einem Deutschen namens Godfrid Thomas. Das Haus war im alten europäischen Stil eingerichtet, mit gepolsterten Stühlen, Kaminen, alten Kommoden etc. Für mich war es jetzt nichts besonderes, aber die Japaner sehen sowas bestimmt nicht alle Tage.

Die deutsche Wetterhahn-Villa
Rhenania
Noch eine Villa mit hübscher Veranda
In einem Haus war eine kleine Kunstausstellung und dieses Bild hat mir gefallen

In dem europäischen Viertel gab es unter anderem noch Häuser von Holländern, Franzosen, Engländern, Italienern und Österreichern. Da die aber alle einen nicht geringen Eintritt verlangen, haben wir sie uns nur von außen angeguckt. Plötzlich hat es angefangen ganz stark zu regnen und wir wollten uns nur im Eingangsbereich eines Hauses unterstellen, aber die Einlassfrau hat uns ganz unhöflich weggeschickt, weil wir kein Ticket haben. Es gibt also doch unhöfliche Japaner. 


Auch Sherlock Holmes und Imperial Torte findet man hier



Auf dem Rückweg zum Bahnhof wollten wir probieren, ob wir einigermaßen günstiges Kobe-Beef essen können. Das ist eine Spezialität von Kobe und gilt als bestes (und teuerstes) Rindfleisch der Welt. Wikipedia sagt:
"Das Fleisch der Rinder hat eine besonders mürbe Struktur und eine exzellente Marmorierung mit feinen Fettäderchen. Das Rindfleisch ist das am stärksten marmorierte Fleisch aller Rinderrassen. Außerdem hat das Fleisch den geringsten Anteil gesättigter Fettsäuren. Rinder aus Kobe benötigen im Schnitt dreimal so viel Zeit wie ein herkömmliches Rind, bis sie schlachtreif sind. Bis dahin werden in der Regel keine künstlichen Wachstumshormone oder Antibiotika usw. verwendet. Das allein macht die Haltung aufwändig und teuer. [...] Ein Kilo echtes Kobe-Rindfleisch kostet 400 bis 600 Euro, manchmal sogar noch mehr."

Kobe-Beef Marmorierung
Wir haben zwar drei Restaurants mit annehmbaren Preisen gefunden, aber die waren schon alle voll und man braucht eine Reservierung, um dort zu essen. Also sind wir ohne Essen wieder nach Kyoto gefahren, was ich jetzt auch nicht so schlimm fand. Ich würde eh keinen Unterschied zu normalem Fleisch feststellen können. Dafür sind wir dann in Kyoto schön Ramen mit Gyoza (gefüllte Teigtaschen) essen gegangen - lecker und preiswert.

Der Ausflug war ganz interessant, aber Kobe hat touristisch nicht so viel zu bieten wie Kyoto oder Osaka. Mehr als einmal muss man dort jedenfalls nicht hin. 

Bilder an einem Spielzeugladen

1 Kommentar:

  1. Die Wetterhahn-Villa erinnert mich an das Playmobil PC-Spiel, das wir haben xD
    Und das rote Bohnen-Eis sieht sehr... interessant aus und auch ein bisschen eklig , aber solange es schmeckt :D
    Hab dich lieb und bis Montag, deine kleene Schwelle <3

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