Sonntag, 14. April 2013

Die erste Unterrichtswoche

Bis jetzt habe ich ja sehr viel über die Sehenswürdigkeiten von Kyoto und diversen Ausflügen berichtet. Aber eigentlich bin ich ja hier, um Japanisch zu lernen. Deshalb will ich in diesem Eintrag über meine erste Unterrichtswoche erzählen.

Insgesamt habe ich 8 Blöcke à 90 min Japanisch pro Woche. Mein Stundenplan ist also ganz ok, aber dafür muss ich zu Hause sehr viel vorbereiten und lernen. Der Unterricht ist komplett auf Japanisch. Manchmal verstehe ich deswegen nicht, was der Lehrer von uns will. Insgesamt habe ich 5 verschiedene Lehrer. Meine Klasse D2 besteht aus 11 Schülern,was ich sehr angenehm finde.

Der Japanischunterricht wird in drei Fächer aufgeteilt:

Comprehensive Japanese: Hier arbeiten wir mit einem Textbuch, dass Texte und Dialoge enthält. Dazu üben wir die passende Grammatik, Vokabeln und Satzmuster. Zu jedem Kapitel muss man am Ende ein Arbeitsblatt ausfüllen und es wird ein Test geschrieben. Außerdem werden noch zu dem passenden Thema im Buch andere Arbeitsblätter bearbeitet und man muss auch kleine Vorträge machen. In dem ersten Kapitel geht es z.B. um einen Mann, der eine Wohnung in Japan sucht und sich mehrere zeigen lässt. Morgen müssen wir dann selber einen 2 minütigen Vortrag halten über unsere jetzige Wohnung in Japan (Ort, Ausstattung, groß/klein, Miete, ob sie uns gefällt...). Pro Kapitel sind 4 Tage eingeplant, das finde ich ziemlich schnell.

Mein Schulbuch, übersetzt "Irgendwann, irgendwo"
Writing: Diesen Kurs hatte ich bisjetzt nur einmal, deshalb kann ich noch nicht genau sagen, worum es da geht. Hauptsächlich um die Schriftzeichen aus dem Comprehensive-Kurs zu vertiefen und kleinere Aufsätze zu schreiben.

Listening & Speaking: Hier machen wir Hörübungen (Dialog/Beschreibung hören und das richtige auf dem Arbeitsblatt notieren/ankreuzen). Außerdem machen wir viel Gruppenarbeit mit kleinen Dialogen. Hier müssen wir auch viele kleine Vorträge und Dialoge vorführen. Außerdem kommen einmal pro Monat japanische Studenten in den Kurs, mit denen wir uns dann unterhalten sollen.

In der ersten Stunde jedes Faches wurde noch einmal ein Test gemacht, um das Level zu prüfen. Insgesamt habe ich also bisher 5 Einstufungstests gemacht! Aber lieber so,als dass man in der falschen Klasse sitzt. Eine  Schülerin ist auch schon von uns ist niedrigere Level gewechselt. Aber ich nehme die Herausforderung an! :D

Jeden Mittwoch Abend habe ich auch noch den Shamisen-Kurs. Beim ersten Treffen durften wir leider noch nicht mal das Instrument anfassen. 10 Schüler lernen bei einem echten Meister. Dieser hat sehr viel auf Japanisch über sich, Shamisen und diesen Kurs erzählt. Ich habe gar nichts verstanden, aber es gab eine Übersetzung (leider nur beim ersten Mal). Bei der Abschlusszeremonie des Austauschprogramms sollen wir dann etwas vorspielen und singen. Der Unterricht findet in Gion statt, dem alten Geisha Viertel. Von der Uni sind das ca. 40 min. Das Haus ist ein traditionelles japanisches Haus mit Tatami-Matten. In den Boden sind Vertiefungen eingebaut, sodass man die Füße dort reinsteckt und sich an den Rand hinsetzt. Am Anfang mussten wir alle das Zubehör kaufen: Bochi (großes Holzplektrum), ein Fingerhandschuh (damit man gut am Hals entlang gleiten kann) und eine Anti-Rutschmatte für das Bein. Leider können wir nur dort vor Ort das Instrument spielen, wir können uns keins für zu Hause ausleihen. Wie soll man da denn üben? Ich bin sehr gespannt, ob sich die 200 € dafür lohnen...

Shamisen-Zubehör
Stellt euch jetzt den Hals des Instruments in meiner Hand vor
Außerhalb vom Unterricht habe ich aber bis jetzt noch sehr wenig Japanisch gesprochen... Ob ich überhaupt japanische Freunde finden werde? Meistens mache ich ja etwas mit den Leuten aus dem Wohnheim und mit denen rede ich meist Englisch. Naja, mal sehen, hat ja gerade erst angefangen.

Was ich euch sonst noch zeigen möchte:
Onigiri mit Ei
mein erstes selbstgemachtes Obento hier
meine neuen Socken <3

2 Kommentare:

  1. Die Socken sind der Hammer :D
    Bring mir was schönes x3
    Roy

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  2. Hallo Tina, ich bin auch eine Japan-interessierte Tina aus Berlin.
    Wenn du wieder zurück bist, würde ich mich gern mit dir austauschen.
    Wie weit bist du denn mit dem Shamisenunterricht gekommen? Ich habe mich schon mit vielen Instrumenten beschäftigt, aber bisher nicht mit Shamisen. Das würde mich sehr interessieren. Sag Bescheid, falls du Zeit und Lust hast für eine Tasse Tee.
    tina@schokosaite.de

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